Barocke Deckenmalerei

Die Tafelstube

Beschreibung

Östlich an den Rittersaal schließt ein großer, 1837 unterteilter Raum an, bei dem es sich um die einstige Tafelstube handelt.(Die Jahreszahl der Unterteilung: Merten, Weikersheim, o. J., S. 40; Fandrey, Weikersheim, 2010, S. 51.) Als Eckraum mit vier Doppelfenstern zur Gartenseite und weiteren drei Doppelfenstern zur Grabenseite erhielt die Tafelstube viel Licht. Auch konnte der Fürst von dort aus auf die Stadt und den Lustgarten blicken, der in der Renaissance dem Schloss südöstlich vorgelagert war.(Münzenmayer/Elfgang, Schlossgarten, 1999, Abb. S. 5.) Gemessen an der Größe des Raumes war die Tafelstube nicht sehr hoch. Die Decke mit kräftigen Unterzügen ruhte ursprünglich auf vier Stützen, deren Position einem Plan des 19. Jahrhunderts zu entnehmen ist. Die Fensternischen waren in Fortsetzung der Saaldekoration mit Roll- und Beschlagwerk stuckiert, wofür Christoph Limmerich in Frage kommt, der auch im Saal gearbeitet hat.

Logistisch gehören zur Tafelstube zwei Service-Kabinetten beiderseits des Durchgangs zwischen Saal und Tafelstube. Sie haben eine geringe Raumhöhe, da über ihnen und dem Durchgang die Empore an der Ostseite des Saals verläuft. Das Kabinett der Gartenseite war von der Tafelstube und vom Durchgang aus zugänglich, das Kabinett der Hofseite außer von der Tafelstube vom Altan aus. Der Altan entlang der Hofseite des Saalbaus verband das hofseitige Kabinett mit der Küche im Erdgeschoss des Küchenbaus, sodass bevorzugt dieses Kabinett dem Anrichten der Speisen gedient haben dürfte. Dank der Verbindung zu dem ja erst in einem zweiten Bauabschnitt errichteten Altan, blieb der Rittersaal vom Transport der Speisen verschont.

Der repräsentative Zugang zur Tafelstube erfolgte vom Saal aus, wo der Besucher das imposante Portal mit der Belagerung von Gran (Eszergom) im Hintergrund einer wilden Türkenschlacht, bekrönt von der Skulptur des heiligen Georg zu durchschreiten hatte. Ein zweiter Zugang bestand oder ließ sich zumindest einrichten von der geradeläufigen Treppe im späteren Langenburger Bau.

Die ursprüngliche Bezeichnung des Raumes und seine Ausstattung

Im Inventar von 1625–27 wurde der Raum im Anschluss an den Saal als „Saalstube“ bezeichnet.(Die Kenntnis dieses Inventars verdankt die Autorin Dinah Rottschäfer.) Die Wände waren mit 14 Ledertapeten beschlagen. Im Raum standen zwei längsrechtecke Tische, ein quadratischer Tisch und eine „große Landtafel“ sowie 31 Sessel mit Lederbezügen und goldenem Dekor.(Ebd.) Im Schadensinventar von 1639 wurde der Raum sodann als „Große Tafelstube“ geführt.(HZAN La 130 Bü 152, Schadensinventar von 1639. Die Kenntnis und die Transkription dieser Archivalie verdankt die Autorin Frieder Leipold. Zur Herausbildung der Tafelstube im deutschen Schlossbau der Renaissance: Hoppe, Tafelstube, 2007 (https://adw-goe.de/en/digital-library/hoefe-und-residenzen-im-spaetmittelalterlichen-reich/gsn/rf15_II_121207-196/?tx_find_find[underlyingQuery][q][default]=tafelstube&tx_find_find[underlyingQuery][position]=1))

Reference test Jupyter (2018)

References
  1. Jupyter, P., Bussonnier, M., Forde, J., Freeman, J., Granger, B., Head, T., Holdgraf, C., Kelley, K., Nalvarte, G., Osheroff, A., Pacer, M., Panda, Y., Perez, F., Ragan-Kelley, B., & Willing, C. (2018). Binder 2.0 - Reproducible, interactive, sharable environments for science at scale. Proceedings of the Python in Science Conference. 10.25080/majora-4af1f417-011